Vor kurzem bekam ich den Auftrag für ein Streckenstück aus mehreren Jahrgängen Punktwolken die Fahrdrahthöhe zu bestimmen, mit dem Ziel eine Trendanalyse auszuführen. Hierfür waren vier Jahrgänge Punktwolken verfügbar die mit einem Mobile Mapping System auf einen Messzug aufgenommen waren. De Berechnung der Fahrdrahthöhe ist automatisiert und besteht aus den folgenden Schritten:
- Zusammenfügen der Punktwolken der zwei Laserscanner und in Stücke von 100m Länge schneiden.
- Klassifikation der Punktwolken.
- Modellieren der Schienen und berechnen von Gleisachse und Überhöhung.
- Modelleren der Fahrdrähte.
- Berechnen der Exzentrizität und Höhe des Fahrdrahts gegenüber der Gleisachse.
Der Plot lässt deutlich sehen, dass die Fahrdrahthöhe im Lauf der Jahre zunimmt. Dies ist höchstwahrscheinlich die Folge von Setzungen des Oberbaus.
Der Vorteil dieser Messmethode gegenüber einer Messung über den Stromabnehmer ist, dass es eine unbelastete Messung ist bei der der Fahrdraht nicht hochgedrückt wird. Auch können aus den Punktwolken Drähte modelliert werden die mehrere Meter neben dem befahrenen Gleis liegen. Hierdurch können aus einer Messfahrt nicht allein für das befahrene Gleis, sondern auch auch für die Nebengleise die Gleisachse und Fahrdrähte modelliert werden. Außerdem ist es möglich um bei Abspanneinrichtungen (siehe 13200-13400m) die einfügenden und ausfügenden Drähte zu modellieren. Hiermit kann analysiert werden, ob der einfügende Draht niedriger hängt als der Fahrdraht, was ein hohes Risiko von Oberleitungsschäden bedeutet.